Freies Burgvolk zu Königsberg  
 
 

6. Nacht der Spielleut'

zurück zur vorherigen Seite.

Spielmann

Status:

Die 6. Nacht der Spielleut findet statt:

Termin: 31.08. und 01.09.2013


Flyer: Vorderseite, Rückseite,

Veranstaltungsort:

Veranstaltungsort ist die Burgruine Königsberg, Schloßberg 14 – 97486 Königsberg i. Bay.

Parkmöglichkeiten auf dem Parkplatz "Bleichdamm" am Rand der Altstadt; Wohnmobilstellplätze am Sportgelände

An der Auffahrt befindet sich der Anmeldepunkt, wenn viel los ist am besten am Rand der Auffahrt parken.

Hofbereich und Mittlerer Bereich sind nur über eine ca. 2,5 Meter breite Brücke zu erreichen. In den Graben führt eine kurze Rampe mit starkem Gefälle.

Bis auf den geteerten Parkplatzbereich sind alle Flächen blanker Boden, oder vereinzelt leicht geschottert.

Der Großteil der Flächen ist dem Westwind ausgesetzt. Bei entsprechenden Wettervorhersagen die Zelte bitte entsprechend aufstellen. Der Vorteil ist, dass man anziehende Gewitterfronten mindestens eine halbe Stunde vorher sieht.


Warum das alles?

Das Freie Burgvolk zu Königsberg als Veranstalter ist eine lose Verbindung von Mittelalterinteressierten. Wir sind weder ein Verein, noch haben wir andere finanzielle Interessen, als bei unseren Veranstaltungen keinen Verlust zu machen und evtl. kleine Rücklagen für die nächste Veranstaltung zu bilden.

Warum organisieren wir die Nacht der Spielleut'?

  • Weil wir das Leben in Königsberg um eine Veranstaltung bereichern, den Schloßberg beleben und dem schwachen Tourismus in Königsberg mit unseren beschränkten Mitteln etwas fördern wollen.
  • Weil das Planen, Organisieren, Helfen und Teilnehmen an dieser Veranstaltung gewissermaßen unsere Gruppe definiert.
  • Weil wir unseren Freunden in der Mittelalterszene und den Besuchern ein schönes Wochenende bereiten wollen.
  • Weil wir kleine Musiker unterstützen wollen und neugierig auf Musik außerhalb der klassischen Dudelsack-Trommel-Marktmelodien sind.
  • Weil es eine Möglichkeit ist Kontakt mit vielen netten und interessanten Personen zu knüpfen und zu pflegen.
  • Und nicht zuletzt der egoistische Grund: Weil wir Erfahrung sammeln und eigene Vorstellungen einer „guten“ Veranstaltung testen wollen.

Welchen Anspruch haben wir für die Nacht der Spielleut'

  • Wir wollen sowohl die Teilnehmer, als auch die Besucher unterhalten.
  • Wir wollen versuchen den Charakter einer unterhaltenden frühneuzeitlich-mittelalterlichen Kunstwelt unserer Veranstaltungen dem Besucher bewusst zu machen.
  • Wir wollen gute Musik bieten.
  • Wir wollen keinen finanziellen Verlust machen.

Wie sehen die Fernziele aus, auf die hin gearbeitet wird?

  • Die Werbung für die Veranstaltung soll ohne (per se falsche, oder vom Laien falsch interpretierte) Aussagen wie „mittelalterlich“, „historisch“, oder Ähnlichem auskommen. Der Charakter soll alleine durch die Aufmachung vermittelt werden.
  • Es soll ein möglichst geschlossenes und stimmiges Gesamtbild aufgebaut werden (ein wirklich fernes Ziel).

Welche großen Probleme gibt es?

  • Planung, Organisation und Durchführung laufen als Hobby neben dem Beruf.
  • Als lose Gruppe sind Mitarbeit und Engagement außerhalb eines „inneren Kreises“ akzeptierter Weise schwankend und von vielen Faktoren abhängig. Es existiert nur ein kleiner Kreis an Stammhelfern (eigentlich zu wenig für Plakatieren, Aufbau, Kassendienst, und Abbau).
  • Aus Gründen der Sicherheit für alle Beteiligten wird nur mit einem vergleichsweise kleinen Budget und mit geringen Risiko kalkuliert, so dass es meist gerade knapp für die Musik ausreicht.
  • Der Termin ist durch die Königsberger Marktregelung vorgegeben Mitte Juli. In dieser Zeit lassen sich massive Gegenveranstaltungen (Bamberg zaubert, Trimburgmarkt, Sambafestival Coburg, usw.) nicht vermeiden.
  • Dem Veranstaltungsort eigene kaum lösbare Schwierigkeiten (Klowagenstandort unverrückbar, Besucherparkplätze unten in der Stadt, maßgeschneiderte Platzverteilung durch beengte Verhältnisse und knifflige Zufahrt in manchen Burgbereichen, Einbindung Schloßberggaststätte).

Auf diesen Fakten ruht die Organiiation der Nacht der Spielleut' nach unserer Erfahrung.

Man kann nur kriegen was man will, wenn man sagt was man will. Und wenn man gerade nicht weiß was man will, dann schaut man einfach was man schon hat.


Mittelalter?

Dies ist die persönliche Vorstellung, der ganz eigene Wunsch von Sebastian Slawik für die Reihe „Nacht der Spielleut'“.

Die meisten Veranstaltungen der Mittelalterszene und ihre Angebote haben nur sehr wenig mit dem historischen Mittelalter zu tun. Das ist einfach so. Aber das ist auch erstmal gar nichts Schlechtes.
Ungünstig ist dabei nur die Vermittlungsfunktion, die viele Mittelalter-native für sich in Anspruch nehmen und fast automatisch für Besucher haben. Auf den typischen Mittelaltermärkten trifft man nämlich auf eine eigenständige Kunstwelt mit frühneuzeitlich-mittelalterlichen Flair, die dem historischen Mittelalter etwa so nahe steht wie den „Herr der Ringe“-Büchern. Wie gesagt: Das soll bitte keiner als Vorwurf verstehen. Dumm ist nur, dass dies vielen Veranstaltern, Händlern und den meisten aktiven Hobbyisten nicht bewusst ist, so dass dem Besucher diese Kunstwelt voller Überzeugung als Blick in das „reale“ Mittelalter vermittelt wird.
Als Veranstalter bemüht sich das freien Burgvolk diesem Umstand gerecht zu werden. Durch „warnende“ Aushänge (liebevoll „A-Disclaimer“ genannt) ist auf der letzten NdS und dBf schon ein wichtiger Schritt in diese Richtung gemacht worden. Der nächste wäre in der Bewerbung der NdS bewusst auf die Verwendung von „Mittelalter“ „historisch“ und „mittelalterlich“ zu verzichten und die Presse entsprechend zu instruieren. Das hat den Vorteil, dass man auch gleich weg vom üblichen „Ritter und Burgfräuleins“-“Zeitreise ins Mittelalter“-Geschwaffel käme. Die Veranstaltungen selbst geht weiter wie bisher, aber in der Organisation liegt das Ziel nicht auf „Authentizität“ sondern auf „Ambiente“: Ein stilistisch geschlossenes Flair im Sinne von „gefühlt mittelalterlich“ und der schon genannten  frühneuzeitlich-mittelalterlichen Kunstwelt ist unser Wunsch. Da das die Abwesenheit von Plastik, Armbanduhren, Limoflaschen, Plastiksonnenschirmen und parkenden Autos erfordert ist dieses Ziel angemessen hoch gesteckt, ohne sich mit dem Vergleich zum realen Mittelalter zusätzlich zu belasten.
Was schert es, ob der Steinmetz in Piratenhemd-Cordhosen-Kombi arbeitet, ob innerhalb einer Gruppe (oder gar des Outfits einer Person) von Wikinger bis Barock alles gemischt ist, ob ein Stand Trinkhörner, Lederrüstungen und Thorshämmer verkauft - solange der Steinmetz nicht vor den Leuten Zigarette raucht, im Gruppenlager keine augenfällig modernen Gegenstände sichtbar sind und der Stand des Händlers aus Holz und textiler Zeltplane besteht. Mit diesem Konzept ist auch das Einbinden von Larpbarden, wie es mit PurPur, Saitenweise und Rochus schon sehr gut funktioniert hat und wie bei Heiter bis Folkig von Folkliedern kein Problem.

Wenn jemand fragt und im persönlichen Gespräch mit Besuchern und Aktiven kann man dann die Hintergründe darlegen und erklären, dass hier alles mehr wie „Drei Nüsse für Aschenbrödel“, als wie „Was ist Was  - Ritter“ ist und versuchen Aktive anzuhalten dies auch (unter Zurückstellen des eigenen „Ich bin so A.“/„A sein ist so doof“-Egos) an die Besucher weiterzugeben.  Ein wenig erklären kann man ja trotzdem, aber ohne über „das Mittelalter“ zu dozieren. - Dann muss sich auch niemand für das Trinkhorn am Gürtel rechtfertigen. Es gilt der Grundsatz „dem Ambiente (und damit der Logik) einer mittelalterlich-frühneuzeitlichen Kunstwelt entsprechend“

Deswegen wird auch wieder am Eingang ein Schild hängen mit diesem, oder einem ähnlichen Hinweis:
„Dies hier ist eine Unterhaltungsveranstaltung ohne Belehrungs- oder gar Bildungsabsicht. Was Sie hier sehen ist keine Abbildung oder Nachstellung des Mittelalter, sondern eine mittelalterlichfrühneuzeitliche Kunstwelt. Dieses sogenannte "Marktmittelalter" hat keinen Anspruch auf historische Korrektheit. Für Informationen zum realen Mittelalter, einer spannenden, komplexen, aber auch klischeebeladene Epoche, möchten wir Ihnen den Besuch eines entsprechenden Museums oder ihrer örtlichen Bibliothek empfehlen. Denn auf der Nacht der Spielleut' wollen wir unterhalten, nicht belehren.“